7 von 100 Menschen leiden an einer Lernstörung im Bereich Mathematik oder haben oder eine Lese- und Rechtschreibstörung. Bei vielen Kindern bleibt es oft leider unerkannt oder wird erst spät entdeckt. Bis dahin glauben viele Lehrer und Eltern, das Kind sei einfach nur lustlos, da ihr Verhalten oft nur schwer nachvollziehbar ist, wenn man nicht selbst betroffen ist. Meine erste Erfahrung mit einer Lernstörung, war mit einem Jungen, der in der ersten Oberschule einfachste Kopfrechnungen noch nicht ausrechnen konnte. In diesem Jahr wurde er auf mein Anraten hin auf Dyskalkulie getestet und erhielt seine Diagnose. Er war erleichtert, denn nun hatte er eine Erklärung, warum ihm so schwerfällt, was Gleichaltrigen leicht gelingt. Natürlich war das Kopfrechnen nur einer von vielen Hinweisen, an welchen man diese Störung erkennen kann. Nur wenn mehrere Hinweise zeitgleich auftreten, kann man von einer Störung sprechen und wenn man es beim Namen nennen kann, kann man lernen damit umzugehen und neue Lösungswege für sich zu entdecken. 
Seitdem sind mir viele Kinder mit dieser und ähnlichen Diagnosen begegnet und ich konnte ihnen helfen, mit der Herausforderung umzugehen. Viel zu oft geben sich die Kinder selbst die Schuld und denken sie sind “zu dumm” um es jemals zu schaffen. Diese Aussage, die ich leider schon sehr oft gehört habe, macht mich immer wieder sehr traurig, denn jeder Mensch hat andere Talente und Stärken. Nur weil ein Kind nicht gut lesen kann oder sich das 1×1 nicht merken kann, ist es noch lange nicht dumm. Meiner Erfahrung nach können Kinder mit einer Lernstörung nicht nur lernen damit umzugehen, sondern in den meisten Fällen können sie alle Lernlücken schließen und zum Rest der Klasse aufholen, wenn man Ihnen mit passenden Übungen, Tricks, viel Geduld und Motivation zur Seite steht. Dafür steht Bildungsweg.